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Stadt Zülpich

Vom Leben in der Altgemeinde Wichterich

Der Niederelvenicher Stephan Gatzweiler hat mit Unterstützung der Stadt Zülpich eine Filmtrilogie aus den 1960er Jahren restaurieren und digitalisieren lassen. Eine Neufassung des Films wird am 03. Dezember in der Dorfhalle Niederelvenich gezeigt.

Fast vier Jahre Arbeit hat Stephan Gatzweiler in die Realisierung einer Neufassung der Filmtrilogie über das Leben in der Altgemeinde Wichterich investiert. Unter anderem hat er Interviews mit etlichen Protagonisten von damals geführt, die nach der Filmvorführung am 03. Dezember auch als Blu-Ray Disc erhältlich sein werden.

Sieben Gaststätten, diverse Lebensmittelgeschäfte, eine Metzgerei, eine Bäckerei, eine Tankstelle, eine Sparkasse, einen Bahnhof und eine Polizeistation – all das gab es früher in Wichterich. Und weil Wichterich bis zur kommunalen Neugliederung im Jahr 1969 eine eigenständige Gemeinde war, zu der neben Wichterich auch die Orte Mülheim und Niederelvenich gehörten, gab es selbstverständlich auch einen Gemeinderat. Dieses Gremium fasste im Jahr 1967 den Beschluss, einen Film über das Leben in der Gemeinde produzieren zu lassen. Der passionierte Amateurfilmer Karl Fredel wurde schließlich mit diesem Projekt beauftragt. Für die Vertonung der Aufnahmen wurde der bekannte Lokaljournalist Otto Becker gewonnen.

„Dorfleben von heute fürs Jahr 2000 aufgezeichnet“ - so titelte damals der Kölner-Stadt-Anzeiger über den Dokumentarfilm „Unsere Gemeinde“, der im Dezember 1968 uraufgeführt wurde. Der Film stieß beim Publikum auf derart große Resonanz, dass in den Jahren 1969 und 1970 zwei weitere Teile produziert wurden. Die Originalbänder der Trilogie landeten schließlich im Archiv der Stadt Zülpich, wohin Wichterich, Mülheim und Niederelvenich am 01. Juli 1969 eingemeindet wurden. Im Stadtarchiv hat Stephan Gatzweiler die Aufnahmen vor einigen Jahren dann eher zufällig wiederentdeckt. Allerdings hatte der Zahn der Zeit vor den Zelluloidbändern nicht Halt macht, obwohl das Material im Jahr 1987 schon einmal neu geschnitten und geklebt worden war. Gatzweiler, gebürtiger Niederelvenicher, fasste jedenfalls den Entschluss, das alte Filmmaterial vor dem endgültigen Zerfall zu bewahren und digital aufzubereiten.

Soweit die graue Theorie! Denn in der Praxis erwies sich die Restaurierung und Digitalisierung des alten Filmmaterials, auch aufgrund seines außergewöhnlichen 16mm-Formats, als zeit- und kostenaufwändige Angelegenheit. Doch dank der Unterstützung von Stadtarchivarin Rita Reibold und Stadthistoriker Hans-Gerd Dick fand Stephan Gatzweiler nach einer Möglichkeit, vor allem den Kostenpunkt zu klären. Das Land NRW bedachte das Projekt mit einer Förderung in Höhe von 2.000 Euro aus dem Programm „Heimat-Scheck“, mit dem unter anderem das „Erlebbarmachen von Heimatgeschichte über digitale Medien“ unterstützt wird.

Die rund 135-minütige Neufassung des Heimatfilms „Unsere Gemeinde“ soll nun im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am Sonntag, 03. Dezember 2023 ab 14 Uhr in der Dorfhalle Niederelvenich gezeigt werden. In Verbindung mit der Filmvorführung startet ab 13 Uhr der Kartenvorverkauf des Theatervereins „Lampenfieber“ für die Aufführungen der kommenden Spielzeit (08. Bis 23. März 2024).

Stephan Gatzweiler hat aber noch einen draufgesetzt! Seit 2020 hat er zusätzlich etliche der Protagonisten von damals besucht und sie vor laufender Kamera zum Leben in der Gemeinde Wichterich vor fast 60 Jahren befragt. Im Zusammenspiel mit den historischen Aufnahmen ist hier noch einmal ein ganz besonderes Zeitzeugnis entstanden. „Die Länge dieser Dokumentation würde allerdings den Rahmen eines Filmnachmittages sprengen“, sagt Stephan Gatzweiler. Sie soll aber im Anschluss an die im Dezember geplante Filmvorführung zusammen mit dem ursprünglichen Film als Blu-Ray Disc käuflich zu erwerben sein. Exemplare können bereits jetzt vorbestellt werden unter:

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Bildnachweise

  • Stadt Zülpich / Torsten Beulen
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