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Stadt Zülpich

Baubeginn für den neuen Trinkwasserbehält in Vettweiß-Ginnick

WZV Neffeltal investiert 2,2 Mio. Euro in neue Versorgungssicherheit. Zülpicher Ortschaften Bürvenich, Eppenich, Füssenich, Geich, Juntersdorf und Langendorf gehören zum Versorgungsbereich des WZV Neffeltal

Der WZV Neffeltal (Wasserleitungszweckverband der Neffeltalgemeinden) errichtet in Vettweiß Ginnick einen neuen Hochbehälter für die kommunale Trinkwasserversorgung. Betriebsleiter Jörg Kemmerling, die Bürgermeister der fünf Verbandsmitglieder, der Ortsvorsteher von Ginnick sowie weitere Vertreter des WZV Neffeltal trafen sich auf dem Gelände des Buschberg in Ginnick, dem höchstgelegenen Punkt in der Gemeinde Vettweiß, zum obligatorischen ersten Spatenstich für den neuen Trinkwasserbehälter. Die Errichtung des neuen Behälters ist eine der letzten Maßnahmen des im Jahr 2008 beschlossenen Versorgungskonzeptes mit dem Zielhorizont 2025.

Das neue Bauwerk mit einem Speichervolumen von 4.000 cbm soll zukünftig als Ersatzbauwerk für den in den 1950er Jahren in Betrieb genommenen Wasserturm dienen. Neben dem bautechnischen Zustand des Wasserturms war auch das relativ geringe Speichervolumen von 400 cbm für den Neubau ausschlaggebend. „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Sommer immer heißer und trockener werden, was zu neuen Tagesspitzen beim Wasserverbrauch führt“, teilt Betriebsleiter Jörg Kemmerling mit. Neben den Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels zeichnet sich auch in Folge der Wachstumsstrategien der Verbandsmitglieder ein steigender Trinkwasserbedarf im Versorgungsbereich des WZV Neffeltal ab. „Die Verzehnfachung des Speichervolumens durch den Neubau eines Hochbehälters in Ginnick führt insgesamt zu einer wesentlichen Erhöhung der Versorgungssicherheit im gesamten Verbandsgebiet“, betont Betriebsleiter Jörg Kemmerling und fügt an: „Die Wasserversorgung hat in den letzten Jahrzehnten immer auf die wandelnden Anforderungen, welche sich manchmal auch kurzfristig ergeben, reagieren müssen. Dies ist allerdings ein normaler und ständiger Prozess.“ Daher soll das bestehende Versorgungskonzept 2025 nun nachhaltig an die zukünftigen Herausforderungen angepasst und optimiert werden. Hierzu soll in der nächsten Ausschusssitzung beraten und notwendige Anpassungen beschlossen werden.

Der neue Hochbehälter entsteht zwischen dem Sportplatz und dem Wasserturm Ginnick auf einem 2.000 qm großen Grundstück. Die bisher zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzte Parzelle wurde bereits im letzten Jahr vom WZV Neffeltal erworben. Insbesondere aufgrund der Höhenlage handelt es sich um einen idealen Standort für das neue Speicherbauwerk, da das gespeicherte Trinkwasser ohne zusätzlichen Pump- und Energieaufwand in das Trinkwassernetz eingespeist werden kann. Bei dem geplanten Neubau handelt es sich um einen so genannten Brillenbehälter mit zwei runden Kammern mit jeweils 2.000 cbm Fassungsvermögen. Die beiden Kammern grenzen unmittelbar aneinander und werden durch ein Bedienhaus verbunden, so dass sich die Form einer Brille ergibt. Der neue Hochbehälter wird mit vorproduzierten Spannbetonbauteilen errichtet. Als Generalunternehmer wurde die Herzog Bau GmbH aus Tüttleben beauftragt. Die Planung und Bauüberwachung erfolgt durch die Bieske & Partner GmbH aus Lohmar. Betriebsleiter Jörg Kemmerling hofft auf einen zügigen Baufortschritt mit Inbetriebnahme im Verlauf des ersten Halbjahres 2022.

Konrad Becker, seit dem Jahr 2009 Vorsitzender des Betriebsausschusses und der Verbandsversammlung des WZV Neffeltal, dankt an dieser Stelle den Gremienvertretern sowie den anwesenden Bürgermeistern der fünf Verbandsmitglieder für die stets sachorientierte und gute Zusammenarbeit innerhalb des Verbandes. „Nur gemeinsam und über die einzelnen Gemeindegrenzen hinweg kann den zukünftigen Herausforderungen für die Trinkwasserversorgung nachhaltig und kundenorientiert, im Interesse aller versorgten Einwohner begegnet werden.“


Der Wasserturm Ginnick wurde im Jahr 1955 in Betrieb genommen. Mit Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters wird der Wasserturm zukünftig nicht mehr für die Trinkwasserversorgung benötigt. Neben einem Abriss des Turms wurden alternative Nutzungsmöglichkeiten geprüft und der Wasserturm bereits Ende des Jahres 2020 veräußert. Er soll zentraler Bestandteil eines Naturschutzprojektes der neu gegründeten „Stiftung Umwelt- und Naturschutz Schmittmann“ werden. Verbandsvorsteher Joachim Kunth zeigte sich sichtlich erfreut darüber, dass der Wasserturm als lokales Identifikationsobjekt und überregionale Landmarke über seine technische Nutzung hinaus erhalten bleibt und nunmehr Teil eines ganzheitlichen Naturschutzprojektes in der Gemeinde Vettweiß wird.

 


Über den WZV Neffeltal:

Der 1913 gegründete Wasserleitungszweckverband der Neffeltalgemeinden (WZV Neffeltal) setzt sich aus den Städten Nideggen und Zülpich sowie den Gemeinden Vettweiß, Nörvenich und Merzenich zusammen und ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Das Wasserwerk wird als Eigenbetrieb gemäß den Vorschriften der EigVO NRW geführt. Als dienstleistungsorientiertes, kommunales Versorgungsunternehmen ist der WZV Neffeltal innerhalb seines über 240 qkm großen Verbandsgebietes für die Trinkwasserversorgung von mehr als 35.000 Einwohnern verantwortlich. Die Wertschöpfungskette reicht hierbei von der Gewinnung, Förderung, Aufbereitung und Verteilung von Wasser bis hin zur Erbringung von sonstigen Dienst- und Serviceleistungen im Wasserbereich. Der WZV Neffeltal beschäftigt 23 Mitarbeiter. Verbandsvorsteher ist Joachim Kunth, Bürgermeister der Gemeinde Vettweiß, Betriebsleiter des Eigenbetriebes ist Jörg Kemmerling.

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Bildnachweise

  • WZV Neffelbach
  • WZV Neffelbach
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