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Stadt Zülpich

Insektenfördernde Maßnahmen in der Börde

Start des Projektes „Lebensnetz Börde“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt: Flächen für blühende Wiesen und Wegränder gesucht!

Das Projekt „Lebensnetz Börde – Insektenfördernde Maßnahmen in der Jülich-Zülpicher Börde“ ist im Januar diesen Jahres gestartet. Ziel des vom Bundesamt für Naturschutz und Bundesumweltministerium geförderten Projektes im Bundesprogramm Biologische Vielfalt ist es, den Anteil regionaltypischer, artenreicher Lebensräume für Insekten in der offenen Landschaft der Jülich-Zülpicher Börde zu erhöhen. Mit unterschiedlichen Naturschutzmaßnahmen wollen drei Biologische Stationen dem Insektenrückgang entgegenwirken. So werden insbesondere zahlreiche Flächen und Wegränder durch die Einsaat mit Blühpflanzen aus naturraumtreuem Saatgut ökologisch aufgewertet. Von der Erhöhung der Insektenbiomasse können weitere Artengruppen wie z.B. die Feldvögel der Börde profitieren.

Die Börde - Lebens- und Wirtschaftsraum

Die Jülicher-Zülpicher Börde ist eine stark landwirtschaftlich genutzte Region, die heute oftmals nur noch wenige Strukturen wie Feldraine, Hecken oder Brachen aufweist. Dennoch ist sie wichtiger Lebensraum für verschiedene bedrohte Feldvogelarten wie Grauammer, Feldlerche oder Rebhuhn. Feldvögel verzeichnen jedoch seit Jahren einen starken Rückgang. Wissenschaftlich unbestritten ist, dass der dramatische Rückgang der Feldvögel unmittelbar mit dem Rückgang der Insekten zusammenhängt. Insekten spielen eine Schlüsselrolle in der Nahrungsversorgung der Feldvögel. Viele dieser Insekten fehlen zugleich aber auch bei der Bestäubung von Pflanzen und für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und sind somit auch für uns Menschen von besonderer Wichtigkeit. Zudem sind sie bisweilen wichtige Antagonisten in der Bekämpfung von Schädlingen landwirtschaftlicher Nutzpflanzen.

Auftaktveranstaltung am 26.04.23

Das Projekt startete mit einer Auftaktveranstaltung am 26. April im Café Siechhaus in Zülpich zu der Vertreter*innen aus Politik und Gesellschaft geladen wurden. Frau Dr. Annette Doerpinghaus (Abteilungsleiterin Biotop und Gebietsschutz) des Bundesamtes für Naturschutz überreichte im Rahmen ihrer Grußworte den symbolischen Förderbescheid. Achim Blindert, stellvertretender Landrat des Kreis Euskirchen, stellvertretender Landrat Bernhard Ripp des Rhein-Erft-Kreis und Astrid Hohn, stellvertretende Landrätin des Kreis Düren, begrüßten den Start des Projektes und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen, insbesondere zwischen den Biologischen Stationen und der Verwaltung, aber nicht zuletzt auch mit zahlreichen Flächennutzern wie Landwirten, Jägern, Verbänden und Unternehmen. Nach der Projektvorstellung durch die Biologischen Stationen, gab Bürgermeister Joachim Kunth (Gemeinde Vettweiß) den Startschuss für die gemeinsame Einsaat eines ersten 700 m² großen Wegrains im Rahmen des Projektes entlang eines Ackerschlages von Landwirt Martin Weber.

Wir benötigen Ihre Hilfe!

Die Teams der Biologischen Stationen im Kreis Düren, im Kreis Euskirchen und im Rhein-Erft-Kreis sind nun auf der Suche nach Flächen, auf denen eine farbenfrohe, blühende Pflanzenvielfalt für die Insektenwelt entstehen darf. Das Saatgut und die Einsaat erfolgt über das Projekt und ist für alle Teilnehmenden kostenlos. Nun sollen in den kommenden sechs Jahren die in der Feldflur der Jülich-Zülpicher Börde noch vorhandenen linearen Strukturen wie Wegraine, Ufersäume und Bahntrassen sowie flächige Elemente wie Einzelflächen, Brachen und Grünländer als Insektenlebensraum aufgewertet werden. Gerne nehmen die Projektmitarbeiter*innen hierzu entsprechende Hinweise auf.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter:  https://www.bfn.de/projektsteckbriefe/lebensnetz-boerde (Öffnet in einem neuen Tab)

Das Team des Verbundprojektes „Lebensnetz Börde“: oben links: Stefan Meisberger (BSEU), Joyce Janssen (BSDN), Nick Krahnen (BSREK), Maike Guschal (BSDN), Martin Woitsch (BSREK), Irene Schmitz (BSEU), Stefan Schütz (BSDN), unten links: Peter Tröltzsch (BSREK), Christian Chmela (BSREK), Svenja Luther (BSEU), Marita Hartmann (BSDN). Es fehlen: Heidrun Düssel (BSDN) und Markus Körfer (BSEU).

Hintergrundinformationen

Das Projekt „Lebensnetz Börde" ist im Januar 2023 gestartet und hat ein Gesamtfinanzvolumen von 4,3 Mio. €. Die Biologische Station im Kreis Düren e.V., die Biologische Station im Kreis Euskirchen e.V. und die Biologische Station im Rhein-Erft-Kreis e.V. setzen das Verbundprojekt auf einer Gesamtkulisse von 125.000 Hektar gemeinsam um. Es wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert und das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, der Kreis Düren, der Kreis Euskirchen und der Rhein-Erft-Kreis kofinanzieren das Projekt.

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Bildnachweise

  • Lebensnetz Börde
  • Lebensnetz Börde
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