Gut zwei Jahre nach der Flutkatastrophe ist die Verwaltung der Stadt Zülpich nach wie vor damit beschäftigt, die Schäden an der kommunalen Infrastruktur zu beseitigen beziehungsweise beseitigen zu lassen. Knapp 60 Maßnahmen enthält die Liste der Einzelprojekte, die im Zusammenhang mit dem Hochwasser vom 14. Juli 2021 stehen. Davon sind mittlerweile nahezu alle in der Bearbeitung oder bereits abgeschlossen.
So etwa konnten die Schäden an den Grundschulen in Wichterich und Sinzenich bereits behoben werden, und die betroffenen Räumlichkeiten sind schon wieder in Benutzung. Gleiches gilt für die Turnhalle in Sinzenich und das Sportlerheim am Sportplatz in Nemmenich. Auch die durch die verheerenden Flutschäden notwendig gewordene Komplettsanierung des Sportplatzes in Sinzenich konnte kürzlich abgeschlossen werden, so dass der Aschenplatz nun wieder für Training und Spiel genutzt werden kann.
Die Sanierung des Sportplatzes in Nemmenich, der in der Flutnacht ebenfalls starken Schaden genommen hatte, ist mittlerweile angelaufen. Der bisherige Aschenplatz wird auf Wunsch des SV Gelb-Weiß Nemmenich und nach einem entsprechenden politischen Beschluss mit Mitteln aus dem Wiederaufbaufonds in einen Rasenplatz umgewandelt und soll zur Saison 2024/25 wieder bespielbar sein.
Auch der Wiederaufbau des bei der Flut nahezu vollständig zerstörten Kindergartens in Sinzenich schreitet voran. Die bis dato eingruppige Einrichtung wird an einen hochwassersicheren Standort verlegt und auf zwei Gruppen erweitert. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für den Start des Kindergartenjahres 2024/25 anvisiert.
In Schwerfen befindet sich die Erneuerung bzw. Instandsetzung von zerstörten Brücken in der Alten Bachstraße in der Ausschreibungsphase.
In nahezu allen von der Flut betroffenen Ortsteilen wurden Straße und Wirtschaftswege teils schwer beschädigt. Die Beseitigung der Schäden konnte jedoch mittlerweile in allen Fällen beauftragt und teilweise auch bereits in Angriff genommen werden. Die Schäden in diesem Bereich summieren sich auf rund 6,5 Millionen Euro und sollen in den kommenden Monaten behoben werden.
Ein weiterer Bestandteil des Wiederaufbauplans ist die vollständige Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit von Flutgräben. Diese wurden in der Flutnacht vielerorts zugeschwämmt oder haben ihre Profilierung verloren. Für ein erstes Los konnte inzwischen das erste Ausschreibungsverfahren durchgeführt und die Auftragsvergabe vorgenommen werden. Ein zweites Ausschreibungslos befindet sich in Vorbereitung.
Die Beseitigung der Flutschäden im Bereich der Bachläufe und deren Umfeld ist ebenfalls schon ein gutes Stück vorangekommen. Die Wiederherstellung eines abgerutschten Hanges in Bürvenich wurde ebenso schon durchgeführt wie die Sicherung einer Böschung mit Wasserbausteinen am Vlattener Bach in Lövenich. In der Planungs- bzw. Koordinierungsphase befinden sich zurzeit die Schäden an einem Rohrauslauf des Rotbaches bei Lüssem sowie an einer Betonmauer am Mühlenbach in Schwerfen. Noch zu planen sind die Arbeiten zur Sanierung der Bachläufe im Bereich Mülheim-Wichterich.
„Der Wiederaufbau ist ein sehr komplexer Prozess, der innerhalb der Verwaltung viele Ressourcen bindet“, erläutert Ottmar Voigt, Beigeordneter der Stadt Zülpich. „Wir haben bereits viel geschafft, aber es ist auch noch Einiges zu tun, bis alle Flutschäden vollständig beseitigt sind.
Einen umfangreichen Sachstandsbericht zur Beseitigung der vom kommunalen Wiederaufbauplan erfassten Schäden gibt es unter www.zuelpich.de/wiederaufbau (Öffnet in einem neuen Tab).